Indien Teil 4: Nagaland und Manipur

Hallo Ihr Lieben,                                           (kleine Bildgalerie ganz unten)

in der Tat ist Indien nicht DAS Radparadies auf dieser Welt. Mit Sikkim, Assam, Mizoram, Nagaland und Manipur bin ich in fünf der sechs Staaten unterwegs, nur die Bergregion Arunachal Pradesh am Fuß des Himalayas ist noch ein weißer Fleck auf der Karte. Grund genug um eines Tages in der Kombination mit Nepal und Kashmir/Ladakh noch einmal zurückzukommen. Dann jedoch als Mountainbike- und Wandertour 🙂

Der Nordosten ist um einiges entspannter als der Rest von Indien, nicht annähernd so dicht besiedelt, sehr freundliche Menschen und die Bergregionen haben ein grandioses Landschaftsbild zu bieten. Wer einmal auf den Subkontinent kommt, sollte diesen Teil nicht verpassen.

Wünsche Euch viel Freude mit diesem Beitrag.

Mit allerbesten Grüßen, Mark

 

Log vom 04.12.17: Nach mehr als zwei Monaten steige ich am 29.11.17 zurück vom Bangladesch-Ausflug in Changki/Nagaland wieder auf’s Rad. Die ersten 10 km fühlen sich an wie die ersten Fahrversuche als 5-Jähriger. Der Gleichgewichtsinn will offensichtlich nicht richtig aufwachen. Dazu trägt mit Sicherheit das hohe Gewicht von 100 kg bei. Danach macht’s wieder richtig Laune, die Landschaft ist sehr bergig, deftige Anstiege werden mit klasse Fernsicht belohnt. Die Strassen sind jedoch eine echte Geduldsprobe mit dem Gespann, eher was für MTB oder Offrodfahrzeuge. Unterwegs Richtung Kohima gibt es viele Übernachtungseinladungen, die Nagas sind einmalig.

Bleibe voraussichtich bis 10.12.17 in der Hauptstadt, das http://hornbillfestival.co.in ist ein echtes Hightlight, gehört mit zu den bekanntesten Veranstaltungen in Indien.

Bis demnächst, gehabt Euch wohl.

Mit allerbesten Grüßen, Mark

Log vom 16.12.17:10 Tage Hornbill-Festival sind vorüber. Das Fest war ein Erlebnis, Tagsüber schau’ ich mir das indigene Showprogramm der 17 Volksstämme Nagalands in der zentralen Arena an, treffe Leute aus der ganzen Welt; am späten Nachmittag gibt es Livemusik und am Abend sitzen wir mit Freunden von Gastgeber Chevy am Feuer. Es gibt eine Einladung nach Kapstadt; lerne Peter kennen, er ist Südafrikaner, tiefenentspannt und Gründer der 2 Kaffee-Marken Himalayan Coffee in Nepal und seit 3 Jahren Nagaland Coffee. Peter war Theologe und Anthropologe, hat danach BWL studiert, den Job letztendlich an den Nagel gehängt und schließlich die Kaffeemarken gegründet. Hab ihn im Kaffee-Pavillion mit Schürze arbeiten seh’n und gefragt, ob er Volunteer auf dem Hornbill wäre, was er mit einem symphatischen Lächeln verneint 🙂 Zudem ist er auch noch Radfahrer, war vor kurzem mit seinem Sohn auf der Annapurna-Runde mit dem MTB unterwegs, incl. 5.415 m Thorong-La Pass. Respekt.

Nach ein paar Tagen Regen werde ich morgen 3 Tage im Dzukou Valley Wandern und dann Richtung Myanmar-Grenze aufbrechen. Sind nur noch 220 km.

Bis demnächst, gehabt Euch wohl.

Mit allerbesten Grüßen, Mark

Erin + Colleen, Radfreunde aus New York, Chevy und sein Kumpel

 

Log vom 23.12.17: Bin zurück von der Wanderung im grandiosen Zdukou-Valley. Nach ein paar Orga- und Ruhetagen geht es morgen wieder auf’s Fahrrad Richtung Grenze Myanmar.

Bis demnächst, gehabt Euch wohl.

Glückliche Weihnachten.

Mit allerbesten Grüßen, Mark

Die Jungs aus Dimapur waren mit Fotoausrüstung im Tal, um den Sternenhimmel in der mondlosen Nacht aufzunehmen.

Dzukou-Valley bei Frost in den Morgenstunden.

Log vom 29.12.17; Bin seit 25.12.17 in Imphal und werde bis Neujahr hier bleiben. Die Manipuris sind klasse und super gastfreundlich, hab unter anderem Kontakt zur lokalen Radgruppe. Es macht mehr Sinn, den Jahreswechsel hier zu Verbringen und dann den Grenzübertritt anzugeh’n als irgendwo vor oder hinter der Grenze Indien/Myanmar Sylvester eventuell alleine zu verbringen.

Bis demnächst, gehabt Euch wohl. Kommt gut ins neue Jahr.

Mit allerbesten Grüßen, Mark

Das Team vom Radladen Noren wechselt kosternlos die Bremsflüssigkeit vorne und hinten. Riesen Dank dafür. Toni (re.) zeigt mir die Stadt und hilft bei Besorgungen.

 

Log vom 07.01.18: Euch erstmal ein brilliantes neues Jahr 2018. Hoffe Ihr seid gut gestartet, ich selbst war beim Open Air Festival “Wildernest” 20 km nördlch von Imphal mit lokalen Rock-Bands, einer lustigen Ska-Combo aus Israel/Mexiko, Camping und ‘ner Menge klasse Leute zum Feiern.

https://www.facebook.com/wildernestimphal/posts/?ref=page_internal

Übrigens: Hab vorgestern erfolglos versucht, die Grenze nach Myanmar zu passieren.

Die Vorgeschichte

Bis Juni 2017 war es für Ausländer noch möglich, von Indien nach Myanmar per Land einzureisen.

Neben dem Visa ist ein Permit erforderlich, dass man mindestens 4 Wochen vorab beim „Ministery of Hotels and Tourism“ in Yangon beantragt.

Danach ist irgendetwas passiert, keiner weiß genau was, reguläre Permits werden bis auf weiteres nicht mehr ausgegeben.

Die Bedingung für ein Permit ist nun, über ein Reiseveranstalter vom ersten bis zum letzten Tag eine organisierte Tour zu buchen, mit Guide, Hotelübernachtungen und Transfer, falls man kein eigenes Fahrzeug hat. Die Tour kostet dann für Individualreisende um die 3000 Dollar.

Lange Rede kurzer Sinn: Keine Option für einen Radfahrer, ähnliches gilt übrigens für das Traumland Butan.

Mein Plan ist daher folgender: In Nepal auf dem Weg zurück nach Indien treffe ich beim Mittagsstopp Matheo, ein Radkollege aus Italien. Er war gerade in Myanmar. Sein Gastwirt in Yangon hat berichtet, dass es mit Hilfe seines Onkels aus dem Grenzort Tamu möglich ist, auf Einladung ohne das „unerreichbare“ Permit zu passieren. Im folgenden läßt sich der Kontakt tatsächlich herstellen, wir verabreden uns am 05. Januar 2018 vor dem Gebäude der Myanmar Immigration. Ich bekomme den Indien-Ausreisestempel in den Pass gedrückt und fahre weiter 1 km bis zum verabredeten Treffpunkt.

Alles weitere ist schnell erzählt: Der Plan geht nicht auf. Der zuständige Grenzbeamte, an den wir weitergeleitet werden, möchte sehr freundlich aber bestimmt das Permit sehen.

Auch die Idee, den Beamten mit etwas Bargeld umzustimmen, gibt es. Scheidet jedoch aus, da den „Vorgang“ schon einige Kollegen mitbekommen hatten.

Die Kollegen am indischen Checkpoint markieren den Ausreisestempel mit einem roten Stift als „ungültig“ und ich bin wieder zurück in Manipur. Hatte problemlos wie bereits zuvor ein Indien-Visa mit „Multiple Entry“ bei der Botschaft in Bangladesch bekommen.

Plan B ist nun jemanden zu finden, der die Ausrüstung rüber nach Tamu bringt, werde dann per Flugzeug einreisen. Bitter, das zweite Mal wie zuvor nach Sri Lanka, wo es keine Fähre mehr gab. Von Imphal via Kolkatta und Bangkok nach Mandalay. Von dort 500 km mit dem Bus nach Tamu.

Das ist die Situation, diese Grenze ist hin und wieder nicht oder nur schwer passierbar. Von Thailand gibt es übrigens 3 Grenzübergänge, wo die Einreise (und sehr wichtig: auch die Ausreise) per Land kein Problem darstellt…

 

Log vom 11.01.2018: Mit dem Mini-Bus geht es zurück nach Imphal, das Rad auf dem Dachgepäckträger vom Fahrer festgezurrt. Anhänger und Batterien sind auf dem Landweg unterwegs nach Tamu; gleich hinter der Grenze gelegen, keine 2 Kilometer von Indien entfernt.

Die Flüge sind gebucht, am Sonntag geht es von hier in rund 22 Stunden über Kolkata und Bangkog nach Mandalay und weiter mit dem Bus zurück an die Grenze nach Tamu. Ob ich von dort die Tour fortsetze oder mit dem Bus nach Mandalay zurück fahre, werde ich dann entscheiden. Ansich steht mir der Sinn sehr nach Radfahren, das kam in der letzen Zeit schon etwas zu kurz…

Bis demnächst, gehabt Euch wohl.

Mit allerbesten Grüßen, Mark

Myanmar beginnt auf der anderen Flussseite, gleich hinter der Brücke liegen die Gebäude der Immigration. Weiter ging es nicht. Das Bild entstand übrigens bereits auf dem Rückweg. Don’t worry, be happy. Übrigens wird man hier überall mit “Bro” angesprochen, wem’s auf dem Bild aufgefallen ist. 🙂

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