22 Kambodscha

 

Log vom 26.9.18: Bin seit zwei Tagen wieder unterwegs, es sind jetzt noch 110 km bis zur Grenze nach Thailand. Hab entschieden, nicht mehr auf die Inseln geh’n; zu lange waren die Pausen in Phnom Penh und Kampot, mir ist nach Bewegung und frischem Wind um die Nase.

In Kampot war der Höhepunkt die Besichtigung einer Pfeffer-Farm. Klasse Projekt eines Ehepaars aus Frankreich/Belgien. Sie sind erst vor 5 Jahren ‘auf der grünen Wiese’ gestartet, produzieren jetzt 10 Tonnen pro Jahr in Bio-Qualität mit 120 festen Angestellten plus 100 Erntehelfern. Das Ganze hat einen hohen sozialen Anspruch, es sind ausschließlich Kambodschianer aus der näheren Umgebung angestellt, um die 50 Leute leben auf der Farm und es werden ca. 100 Kinder der Dorfschule unterstützt.

Auf der einstündigen kostenlosen Führung gab es folgende Infos:

  • Das Besondere am vermeindlich ‘Besten Pferffer der Welt’ aus der Region Kampot ist der sehr quarzhaltige Boden.
  • Pfeffer wurde zuerst in Süd-Indien kultiviert und kam im 19. Jahrhundert durch die Franzosen nach Kambodscha.
  • Wilder Pfeffer wächst als Ranken an Bäumen, kultiviert wächst er an 4 Meter hohen Pfählen.
  • Wird aus abgeschnittenen Zweigen gepflanzt, nicht als Saat.
  • Zum ersten Mal nach 3 Jahren erntereif, Erntezeit Januar bis März, Pflanze wird 20 bis 30 Jahre alt.
  • Grüner Pfeffer wird zu Beginn der Reife geerntet und in Salzwasser eingelgt, dann getrocknet; kann bis zu einem Jahr gelagert werden.
  • Schwarzer Pfeffer wird als halbreifer Pfeffer (gelb/organge) geerntet und wird nach kurzem Kochen und 3 Tagen Sonnen-Trocknung schwarz, nicht wie ich dachte durch Röstung, so hart wie die Körner sind 🙂
  • Roter Pfeffer wird reif geerntet und behält nach dem Kochen/Trocknen seine Farbe.
  • Weißer Pfeffer ist roter Pfeffer, bei dem sich die Schale nach 2 wöchigem Wascjhen unter fließendem Wasser durch Fäulnis und dann mechanische Bearbeitung ablöst.

Mit allerbesten Grüßen, Mark

 

Log vom 7.9.18: Was ist neu: Bericht “Vietnam” ist aktualisiert.

Sieben Tage dauert die Beantragung der Visa-Verlängerung. “Cambodian Law”, läßt der zuständige Beamte vom “Immigration Office” gegenüber vom Flughafen mit Nachdruck wissen. “Schikane” geht mir sofort durch den Kopf, frage dann jedoch höflich, ob es nicht doch eine Möglichkeit gibt, den Vorgang etwas zu Beschleunigen. Da geht jedoch überhaupt nichts, es sei denn, man bezahlt 18 Dollar mehr und reicht den Pass über eine Argentur ein, dann ist der Durchlauf angeblich 2 bis 3 Tage kürzer, wenn man Glück hat. Soviel zur “Cambodian Law”. Am nächsten Tag entscheide ich mich für die längere Variante, kostenlos im Resort zu verbringen ist ja auch nicht die schlechteste Alternative. Zumal es echt Laune macht, den Gästen jeden Morgen Qi Gong näherzubringen.

Am 13. September soll der Stempel im Pass sein, dann geht es am nächsten Tag weiter Richtung Süden über Kep, Kampot nach Sihanoukville und von dort ‘rüber auf die eine oder andere Insel.

Mit allerbesten Grüßen, Mark

 

Auf besten Sandpisten in vier Tagen von Battambang in die Hauptstadt Phnom Penh:

LKW-Cabrio:

Dorfladen mit Tankstelle (Benzin aus Cola-Flaschen):

Zum Glück weist dieser freundliche Herr den “Weg”. Nur selten gibt es solche Wasserdurchfahrten:

Log vom 5.9.18: Was ist neu: Übernachtungsbilder ab 28.7.18 sind aktualisiert.

Letztendlich schwing ich mich in Battambang doch auf’s Rad und fahr nicht mit dem Bus nach Phnom Penh. Die Pisten abseits der Hauptstraßen hier machen einfach Laune. Es regnet nur hin und wieder, dann wie immer heftig, dennoch sind die Wege gut befahrbar. Die Einheimischen und besonders die Kinder unterwegs sind unglaublich. Überall winken und lächeln sie im Vorbeifahren zu, es gibt keine Berührungsängste gegenüber dem „Barang“, was allgemein „Ausländer“ bedeutet. Oft rufe ich dann zurück: „Barang“„Barang“, was sie sehr lustig finden. Pausiere Mittags nach wie vor gerne im Kloster, weil es nicht so viel Trubel gibt und die Anlagen schön gelegen sind, oft mit Teichen und üppigem Baumbestand. Für die Zubereitung des Mittagsmahls ist nur heißes Wasser erforderlich, was es auf Nachfrage gibt. Kaufe für 2-3 Tage frisches Gemüse auf dem Markt, dazu gibt es feine Linsen, die über Nacht in Wasser weich aufquellen. Nach dem Schnibbeln wird das Ganze mit kochendem Wasser übergossen. Die Kombination aus „roh“ und „warm“ ist einfach genial. Nach dem Abgießen Ingwer, Salz, Kurkuma und Kokosöl dazu sind der Hit. Überall weckt die Mahlzeit reges Interesse, probieren möchten jedoch nur Wenige 🙂

Gasthäuser abseits der Hauptrouten sind rar, so wird die Schlafplatzsuche zur Herausforderung. Da die Akkus über Nacht geladen werden wollen, fällt „Wildcampen“ schon mal aus. Übernachtungen im Schulen und Klöstern haben sich ja schon in ganz SO-Asien bewährt, hier in Kambodscha scheint man jedoch um den „Ausländer“ besonders besorgt zu sein. Am ersten Tag ist die Idee, in der Dorfschule zu übernachten. Der Bürgermeister wird herangerufen, möchte die Verantwortung jedoch nicht übernehmen und bringt mich 3 Kilometer weiter mit seinen Kollegen auf dem Mopped zum nächsten Dorfsherrif, wo ich dann nebenan im großen überdachten Eingangsbereich des kleinen Rathauses übernachten kann. Am nächsten Tag versuche ich es im Kloster. Die vier herbeigerufenen Polizisten rauchen mit dem Klostervorsteher eine Zigarette nach der anderen, ich sitze ruhig in der Runde, beschwichtige immer wieder, dass es überhaupt kein Problem ist, hier zu übernachten. Zeige Smartphone-Bilder von vorherigen Klosterübernachtungen. Schließlich willigen sie ein, bestehen jedoch darauf, dass zwei Wachleute dort bleiben. Nach dem Duschen kann ich jedoch verständlich machen, dass es wirklich nicht erforderlich ist. Offensichtlich nehmen sie mir das ab und ziehen von dannen 🙂

Seit drei Tagen bin ich jetzt in der Hauptstadt, biete zum ersten Mal auf der Tour Qi Gong für Hotel-Gäste an. Ein „Low Budget Resort“ am Stadtrand. Klasse Anlage mit Pool, See und viel Grün, sehr ruhig gelegen. Bekomme Unterkunft und Essen „for free“, das macht Laune.

Mit allerbesten Grüßen, Mark

 

Log vom 22.8.18: Nach einer Woche in Angkor, der beeindruckenden Ruinenstadt des Khmer-Reiches aus dem frühen vergangenden Jahrtausend geht es morgen weiter nach Battambang, eine Dreitagestour auf Nebenrouten abseits der Hauptstrasse. Von dort werde ich warscheinlich in den Bus nach Phnom Penh steigen, weil “in die Gegenrichtung Radfahren ist doof”, und per Rad weiter nach Kep die Küste entlang zurück nach Thailand. Die vorgelagerten Inseln im Süden sollen ein Natur-Paradies ähnlich der Karibik sein.

Mit allerbesten Grüßen

Mark

 

Ta Prohm, mein absoluter Lieblingstempel. Drehort von Lara Croft “Tomb Raider”.

 

Angkor Wat,  der Haupttempel.

 

Log vom 10.8.18: Bin seit drei Tagen in Kambodscha, juhuuu 🙂  Gleich beim ersten Stop hinter der Grenze treffe ich jemanden, der per Smartphone Englisch lernt. Klasse Plauderei beginnt, er bringt mir die wichtigsten Dinge in seiner Sprache bei und ist happy, sein akzentfreies Englisch anzuwenden. Jetzt wird mir erst bewusst, dass das in Laos sehr selten vorkam, bei den Stops zwischendurch kann man sich kaum auf Englisch  austauschen. Natürlich auch Okay, es ergibt sich immer etwas, ist aber im Nachhinein irgendwie anders.

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