Zum Titelbild:
Auf dem Äquator, nach Indonesien zum zweiten Mal. Mach so’n Bild beim Hochspringen übrigens zum ersten Mal und es klappt gleich auf Anhieb beim ersten Foto😋
Hallo Ihr Lieben,
im Prinzip fehlt mir das Verständnis, warum man für Naturerfahrungen Geld bezahlen soll, weil nicht von Menschen gemacht. Für Galapagos kostet alleine die Eintrittskarte zum Nationalpark für jeden Ausländer 200 Dollar. Dann erfahre ich jedoch vor Ort, dass versucht wird, Galapagos in den Zustand zu versetzen, als noch keine Menschen hier waren. D.h., von allen fremden, meist vor langer Zeit von der Seefahrt hergekommen Tier- und Pflanzenarten zu befreien. Eine kleinere Insel haben sie letztendlich nach 20 Jahren von Ratten, Katzen und Hunden befreit, die die gelegten Eier und junge Tiere fressen. Die größte Insel ist 130 km lang, was ein Mammutprojekt, das natürlich enorm viel Geld verschlingt; es sind jeden Tag Heerscharen von Ranger an unterwegs, die z.B. Fallen stellen und kontrollieren. Auf allen sonstigen Inseln werden derzeit noch alle Eier aller Land-Schildkröten eingesammelt und bis zum 8. Lebensjahr aufgezogen, dann ist der Schutzpanzer stark genug um auch mit Angreifern zurechtzukommen.
Zum Thema Landschildkröten gibt eine Anekdote vom Darwin Charles. Als er 1835 als 22jähriger auf der 5-jährigen Schiffsreise für 6 Wochen hier ist, nehmen sie sich auch ein paar Landschildkröten mit, zu Forschungszwecken, das ist die Idee. Die Viecher kommen jedoch nie zu Hause an, futtern Sie unterwegs auf, weil das Fleisch eine Delikatesse sein soll. Auch zahlreiche internationale Fisch- und Walfängerflotten haben das so getrieben, die Zahlen liegen im sechsstelligen Bereich, was fast zu ihrer Ausrottung geführt hat! Die Tiere überleben bis zu einem Jahr ohne Nahrung, was natürlich für die langen Überfahrten äußerst attraktiv war. Heute ist der Bestand durch die großen Anstrengungen auf 25.000 Exemplare angestiegen. Als ich mit dem Rad über die Inseln fahre, sind sie hin und wieder am Straßenrand zu sehen, eine grandiose Begegnung.
Die Grundlage zu seiner Evolutionstheorie entsteht übrigens hier, als er auf jeder der ca. 80 km voneinander entfernten Inseln Finken mit unterschiedlichen Schnabellängen beobachtet, die sich durch unterschiedliches Nahrungsangebot an den natürlichen Bedingungen angepasst haben. Später kommt ihm durch weitere Forschungen und Erkenntnissen anderer Wissenschaftler daher die Idee, dass sich vielleicht auch letztendlich ein Fisch zu einem Menschen entwickeln kann. Soviel als kleiner geschichtlicher Ausflug.
Zurück zur mitunter krassen heutigen Zeit: Es gibt hier die Geschichte, dass ein alkoholabhängiger Taxifahrer knattervoll mit seiner Karre eine dieser riesigen Landschildkröten überfahren und getötet hat. Dafür ist der 10 Jahre in den Bau gegangen!
Touristen aus dem Land der aufgehenden Sonne nehmen sich auch ganz gerne ein Souvenir mit nach Hause und werden auffällig. Ich stecke eine recht große Feder ans Rad und begegne ein paar Tage später auf einem Pier einem Ranger, der schmeißt das Ding nach Erblicken sofort sehr erbost ins Meer. „You are not allowed to take anything“! Sorry for that🙏
Auch wenn sich die Kosten durch Zelten (5 $ pro Nacht), günstige Unterkünfte und selbst kochen gering halten lassen, ist es schon recht viel, was der Ausflug kostet. Die fünftägige Bootstour alleine ist runtergesetzt in der Nebensaison und dazu noch etwas gehandelt 1.000 $. In der Hauptsaison wären es regulär sogar 2.500 $. Da ich nun schonmal in Ecuador in nächster Nähe bin, läßt sich da einfach nicht dran vorbeifahren☺️ Schnorcheln mit unzähligen Meeresschildkröten, Rochen, Haien, Pinguinen, Meereseidechsen und Seelöwen sowie so einzigartige Tiere wie Blaufußtölpel und eben die Riesenlandschildkröten aus nächster Nähe beobachten zu können, ist einzigartig. Eine Theorie, warum die Tiere nicht scheu sind ist, dass im Vergleich zum Festland nur seit einer kurzen Zeit Menschen auf den Inseln leben und man sie nicht in dem Ausmaß wie anderswo gejagt hat. Dadurch hat sich kein Schutzinstinkt entwickelt. Eine Frage die mich vorab schon umtreibt und durch nachschauen fast genau so aufklärt: Die Inseln werden 1535 versehentlich vom spanischen Bischof Tomás de Belange entdeckt, als sein Schiff auf einer Mission von Panama nach Peru durch eine langanhaltende Flaute und Meeresströmungen gut 1.000 km von der Küste abtreibt.
Viel Freude nun mit den zwei Videos und den Bildern. Das 2. Videos ist ein sehr junger, ca. 1 m langer Galapagos-Hai❤️
Alles Liebe, Mark
Die Videos sind übrigens gefilmt mit dem Telefon in einer Hülle, die mir jemand auf der Kajak-Tour geschenkt hat. Die meisten Bilder mit der Canon M50 und 250 mm Teleobjektiv.































































Bis zum nächsten Beitrag gibt es vorab Texte und Bilder zu den Übernachtungspunkten auf der Weltkarte: